Flow with your senses.

„HÖRE. KANNST DU ES HÖREN? DIE MUSIK. ICH KANN SIE ÜBERALL HÖREN. IM WIND... IN DER LUFT... IM LICHT. ES IST ÜBERALL UM UNS HERUM. DU BRAUCHST DICH NUR ZU ÖFFNEN. ALLES, WAS DU TUN MUSST... IST HINZUHÖREN.“ 
AUGUST RUSH
 

Die meiste Zeit in unserem Leben ist unser Verstand mit unseren Gedanken beschäftigt. Wir machen uns Sorgen um die Zukunft, grübeln über die Vergangenheit nach und beurteilen die Gegenwart. Durch unsere fünf Sinneswahrnehmungen, dem Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten, können wir den Weg zurück ins Hier und Jetzt finden. Im Yoga können zwei weitere Sinne definiert werden: der Verstandssinn und das verbindende Bewusstsein.

Unsere Sinne bieten uns einen Anker, der uns in den jetzigen Moment zurückbringt und verhindert, dass wir unser Leben verpassen, uns in Grübelschleifen verlieren oder in mentalen Tiefen versinken. 

 

fwyssenses

...das kribbelnde Gefühl, wenn man in einen kalten blauen Bergsee springt.

...die Regentropfen, die auf die Haut tropfen.

...die sich berührenden Handflächen.

...die Füße, die gleichmäßig auf den Boden drücken.

...wie dein Bauch sich bei jedem Atemzug hebt und senkt.

...sich die Muskeln aktivieren, dehnen oder entspannen.

...die leuchtend gelbe Farbe einer Sonnenblume. 

...das herunterfließende Wasser, das an einem Wasserfall auf die Felsen trifft.

...die wunderschönen Grün- und Violetttöne eines Fluoritkristalls.

..den hellgraue Rauch eines brennenden Räucherstäbchens. 

...wie die Vögel schon morgens laut und stolz singen. 

...den Wind sanft durch die Blätter eines starken und gesunden Baumes wehen. 

...den reinen Klang einer Klangschale, der durch die Vibration der Seiten erzeugt wird.

...die frisch im Ofen gebacken Kekse. 

...die Luft nach einem starken Regen, nachdem die Sonne gerade wieder zum Vorschein kam.

...den sanften Duft von Lavendel, der dich tiefer in deine Entspannung bringt.

...den vertrauten Geruch deiner Yogamatte, auf der du schon jahrelang geübt hast.

...den belebenden Kaffee mit Karamellgeschmack am Morgen. 

...das Stück Schokolade, das sanft über die Zunge gleitet. 

...den Geschmack einer eiskalte Wassermelone an einem heißen Sommertag. 

...die wohlig heiße Tasse Tee nach einer wundervollen Yogapraxis. 

YOGA und die Sinne.

Unsere fünf physischen Sinne – Sehen, Schmecken, Tasten, Hören und Riechen – sammeln ständig Informationen über unsere Umwelt, die vom Gehirn interpretiert werden. Wir verstehen diese Informationen auf der Grundlage früherer Erfahrungen und durch die Kombination der Informationen von jedem der Sinne. Im Yoga versuchen wir, uns jeweils nur auf einen Sinn zu konzentrieren. Was kannst du in einer bestimmten Pose fühlen, während du deinen Blickpunkt stabil hältst? Wenn wir uns auf diese Weise auf die Sinne konzentrieren, kann uns das nicht nur helfen, unsere Sinne zu verbessern, sondern spielt auch eine wichtige Rolle, um uns während unserer Praxis in Sicherheit zu halten. Wir können auch ätherische Öle (zur Fokussierung auf den Geruchssinn), Kristalle und Kerzen (zur Fokussierung auf den Fühl- und Sehsinn) und verschiedene Instrumente (zur Fokussierung auf den Hörsinn) zur Stärkung unserer Sinne einsetzen. Wenn wir gelernt haben, unsere Wahrnehmung der Empfindungen von der Außenwelt zu kontrollieren, können wir uns auf das Innere konzentrieren. Statt nach Informationen aus der Außenwelt zu suchen, bemühen wir uns dann, unsere Sinne nach innen zu wenden, auch wenn wir aktive, energische Posen einnehmen.

PRATYAHARA - THE WITHDRAWL OF THE SENSES

„Wenn die Bienenkönigin gefangen wird, schwärmen die Bienen hinter ihr her, wenn die Bienenkönigin sich niederlässt, lassen sich auch die Bienen nieder. Auf diese Weise werden die Sinne kontrolliert, wenn der Verstand kontrolliert wird.“ – Vyasa

 

Die Asanapraxis wird oft als das Hauptelement des Yoga angesehen, obwohl sie nur ein Teil davon ist. Das klassische Yogasystem, wie es in den Yoga-Sutras von Patanjali beschrieben wird, hat acht Stufen, die sich in äußeres und inneres Yoga unterteilen lassen. Pratyahara ist der fünfte Aspekt des achtgliedrigen Pfades des Patanjali und bedeutet die Disziplinierung der fünf Sinne. Es folgt auf Pranayama (die Beherrschung des Atems) und führt zu Dharana (Konzentration). Das fünfte Glied kann daher als die Brücke zwischen äußerem und innerem Yoga angesehen werden. Der Geist kann nur einen bestimmten Teil des sensorischen Inputs aufnehmen. Daher fließt die Energie dorthin, wohin der Geist geht. Wir können dies in Pratyahara nutzen und den Geist absichtlich nach innen, weg von äußeren Reizen, lenken. Wenn der Verstand kontrolliert wird, werden auch die Sinne kontrolliert.

“When the five senses and the mind are still, and the reasoning intellect rests in silence, then begins the highest path. This calm steadiness of the senses is called Yoga.”   
Katha Upanishad